14 Der Grenzwert der Fibonacci Brüche


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Lösen Sie die Gleichung nach x auf: x33x=2 5x2=22x1 2x+x+31=0.

x23x=2 x23x+2=0 x1,2=3±94222=3±14 5x2=2(2x1) (5x2)(2x1)2=0 10x29x=0 x(10x9)=0 x1=0,x2=0,9 2x+x+31=0 2x1=x+3 4x24x+1=x+3 4x25x2=0 x254x12x=0 x1,2=54±2516+22=5±578. Beachten Sie, dass in der dritten Aufgabe beide Lösungen erlaubt sind (Probe bei Wurzelgleichungen!). Die Brüche in der dritten Gleichung kann man sich auch sparen, indem man die Division der Gleichung durch 4 umgeht und eine etwas allgemeinere Formel für quadratische Gleichungen benutzt: Für eine Gleichung der Form ax2+bx+c=0,a0, gibt es die reellen Lösungen x1,2=b±b24ac2a, falls b24ac>=0 ist.

Diese Verallgemeinerung folgt sofort aus der speziellen Formel für a=1 , indem man - wie eben in der obigen Rechnung - die Gleichung durch a teilt und dann 1/(a2) aus der Wurzel herauszieht.

Für den goldenen Schnitt, also die positive Lösung der Gleichung φ2+φ1=0 gibt es eine ganze Reihe verblüffender Formeln. Ganz einfach können Sie die folgende Wurzeldarstellung herleiten: φ=1111.... Probieren Sie es!

Aus der Definitionsgleichung des goldenen Schnitts folgt sofort φ2=1φφ=1φ. Damit erhalten wir durch wiederholtes Einsetzen eine Darstellung der Form φ=11φ oder eben auch beliebig tiefe Verschachtelungen wie zum Beispiel φ=11111φ. Die durch φ=1111.... angedeutete Zahlenfolge ist also die konstante Folge, bei der alle Folgenelemente gleich φ sind.

Zuletzt noch ein weiterer verblüffender Zusammenhang zwischen den FIBONACCI- Zahlen und dem goldenen Schnitt. In der Literatur wird oft auch das multiplikative Inverse 1/φ für den goldenen Schnitt genommen, also Φ=1φ=1+φ=1+52=1,618... Dies ist also das Verhältnis der längeren zur kürzeren Strecke, falls die Strecken nach dem goldenen Schnitt aufgebaut sind. Nehmen wir noch die weitere Zahl Ψ=1Φ=φ=1+52=0,618... hinzu, so gilt für die Folge der FIBONACCI-Zahlen (fn)n=(0,1,1,2,3,5,8,13,...) die nicht-rekursive Darstellung (fn)=ΦnΨn5=15((1+52)n(1+52)n). Dieses bemerkenswerte Resultat heißt Formel von MOIVRE-BINET, obwohl sie wahrscheinlich schon gut 100 Jahre früher LEONHARD EULER und DANIEL BERNOULLI bekannt war. Es ist erstaunlich, wie die irrationalen Zahlen 5,Φ und Ψ immer wieder zu einer ganzen Zahl zusammenfinden.

Beweisen Sie zum krönenden Abschluss dieses Kurses die Formel von MOIVRE-BINET, am einfachsten geht es mit vollständiger Induktion nach n.

fn=ΦnΨn5=15((1+52)n(1+52)n). Induktionsanfang, n=0 und n=1 : f0=Φ0Ψ05=115=0 und f1=Φ1Ψ15=1+5(15)25=1. Beim Induktionsschritt zeigen wir nun allgemein, dass fn1+fn=fn1 ist, falls wir die Formel für n1 und n als gültig betrachten. fn1+fn=Φn1Ψn15IndV+ΦnΨn5IndV =Φn+Φn1(Ψn+Ψn1)5 Φn(1+1Φ)Ψn(1+1Ψ)5 =ΦnΦΨnΨ5=Φn+1Ψn+15=fn+1. Gratulation, Sie haben es geschafft mit den Übungen zu diesem Kurs! Viel Spaß noch bei der Kür. Wir lüften im nächsten Modul das Geheimnis des Pentagramms.